K.G. Prinzengarde Langenfeld 1969 e.V.
Spaß an d'r Freud hat nie gereut

Es begann im Jahr 1968. Fünf junge, karnevalsbegeisterte Männer trafen sich in einer feucht-fröhlichen Runde, um über die Weiterentwicklung des Langenfelder Karnevals zu reden. An die Gründung eines neuen Vereins dachte zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich noch niemand. Die einhellige Meinung der Stammtischrunde war, den Langenfelder Karneval, der mehr schlecht als recht hindümpelte, zu aktivieren. Auch ein Prinz als Repräsentant sollte her. Im November war man sich dann einig. Ein neuer Verein sollte gegründet werden. Die Karnevalssession November 1968 nahte. Ein Prinz und eine Garde mussten für den Verein gefunden werden. Das war dann der endgültige Startschuss zur Gründung der KG Prinzengarde e.V.

Der erste Prinz wurde in Heinz Köbbe, einem Optikermeister, gefunden, der damals noch in einem geliehenen Phantasiekostüm vom Düsseldorfer Maikastenball die Session begleitete. 2. Prinz in der Session 1969/1970 wurde Gerd Vollbach, der 1. Vorsitzende der Prinzengarde. Für ihn und die folgenden Jahre musste unbedingt ein schmuckhaftes Kostüm besorgt werden, welches dann sogar von einem Kostümschneider stammte. Dieser hatte ein schwarz-goldenes Prinzenkostüm zur freien Verfügung, dass für den damaligen Aachener Prinzen zu »klein« geschneidert wurde. Die Farbzusammenstellung schwarz-gold war somit für zahl­ reiche Prinzen in Langenfeld geboren.

Die Uniform musste her. Eine Farbzusammenstellung für die Prinzengarde gefunden werden. Was bot sich da richtiger Weise für den Verein des Prinzen an? Schwarz und Gold! Eine Uniform wie in Gar­den üblich wurde allerdings ab­ gelehnt. Somit wurden Smoking­ Jacken angeschafft. Die 1. Uniformen der Prinzengarde kamen aus Mainz. Goldfarbene Lurexjacken, schwarze Hemden, goldfarbene Fliegen und eine »Mainzer« Karnevalsmütze, die eigentlich nicht zur Tradition des hiesigen Karnevals passte. Erst 1976 wurden »richtige« Uniformen angeschafft. Die schmucken Gardeuniformen mit den gelben Federbüschen am Zweispitz bilden auch heute noch den Blickfang in der Vereinslandschaft Langenfelds. Günter Lindemann entwarf das Wappen der Prinzengarde, welches heute noch Standarte und Uniformen ziert.

Eine Tanzgruppe bildete sich aus einer kleinen Gruppe junger Damen, die sich um Rita Gabler scharten, Die Frau des Mitbegründers Winfried Gabler, machte aus ihrem Hobby Tanzen eine Tanztruppe in der PG. Das Tanzcorps der Prinzengarde war geboren. Sie traten sogar zeitweilig als die Garde der Prinzessin von Düsseldorf, in Blau-Gold, auf. Fast gleichzeitig sammelte Harald Siegert eine junge Truppe von Musikern um sich, die dann das Fanfarencorps bildeten. Drei Jahre später trennte sich die Gruppe jedoch von der Prinzengarde und gründete das noch heute existierende 1. Langenfelder Fanfarencorps.

In der ersten Zeit leistete Manfred Stuckmann als 1. Präsident hervorragende Arbeit. Nach 26 Jahren verabschiedete er sich aus dem aktiven Karnevalsleben der Prinzengarde und wurde zum Ehrenpräsident gewählt. Seit dem Jahr 2001 hat Peter Teichmann das Zepter in der Hand. Vor ihm waren noch Peter Demmer und Frank Haller die Präsidenten. Als erstes „richtiges“ Prinzenpaar regierten Gerd I. und seine Prinzessin Annemie I. die Närrinnen und Narren der Stadt.

Der Raubritterball in der Stadthalle war die erste karnevalistische Veranstaltung der Prinzengarde, ebenso wurde eine Karnevalseröffnung gefeiert. Der richtige Durchbruch kam dann mit immer ausverkauften Zeltveranstaltungen auf dem Marktplatz mit über 1.000 Gästen. Im Sog des Erfolgs folgten zahlreiche Neugründungen in der Karnevalsszene.

1971 wurde die 1. Herrensitzung in Langenfeld von der Prinzengarde veranstaltet. 1972 folgte die 1. Damensitzung. Da auch noch eine Prunksitzung im Reigen der Veranstaltungen fehlte, wurde der Raubritterball 1976 zur Prunksitzung umgestaltet. Der Ball intern folgte. Auch die Seniorensitzung mit dem Opladener Verein Wupperveilchen für die AWO wurde von der Prinzengarde übernommen. Alle Veranstaltungen wurden von Manfred Stuckmann als Präsident geleitet. Der 1. Karnevalszug formierte sich als Aufmarsch des Prinzen Alfred I. und seiner Prinzessin Hildegard I. mit der Prinzengarde in der Session 1970/1971. In einem umgebauten und geschmückten Feuerwehrwagen ging es dann durch die Straßen Langenfelds. Auch heute nimmt die Prinzengarde mit großartigen Prunkwagen, deren Dekorationen immer von großem Einfallsreichtum geprägt sind, am Langenfelder Karnevalszug teil. Zur Garde gesellten sich vor einigen Jahren noch ein Reitercorps und das Amazonencorps.

Einen Einbruch in der Erfolgsgeschichte bildete die Auflösung des Tanzcorps. Auch die an sich erfolgreiche Herrensitzung wurde später aus Kostengründen eingestellt. Andere Veranstalter lösten dann die Publikumsrenner der Prinzengarde ab. Diese ließ sich aber nicht unterkriegen und startete im Jahr 1976 zum 1. Mal den „Ball intern“ mit der Taufe der neuen Mitglieder im Jahnhaus. Die Veranstaltung bildete fortan einen weiteren Höhepunkt im Vereinsleben der Prinzengarde. Den größten Einbruch jedoch erlebte die Prinzengarde mit dem Umbau der Stadthalle, woraufhin zwei Jahre lang Ersatz in der Aula des KAG gesucht wurde. Jahre danach war dieser Rückschlag noch zu verzeichnen.

Dem Einbruch folgte wieder ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte: Das Prinzentreffen wurde ins Leben gerufen. Bis zu 20 Prinzenpaare von Nah und Fern reisten nach Langenfeld. Unter ihnen auch das Dreigestirn von Köln. Die Prinzengarde war Herausgeber einer eigenen Zeitung, dem »Narrenspiegel«, und bildete damit den finanziellen Rahmen für die sehr aufwendigen Veranstaltungen.

Kooperation Die seit Jahren durchgeführte Prunksitzung wird seit 2007 zusammen mit dem Richrather Karnevals Verein Schwarz-Weiß gemeinsam als „Kostümsitzung“  in der Richrather Schützenhalle durchgeführt. Kooperationen wie diese zeigen, dass auch zu anderen Gesellschaften freundschaftliche Beziehungen bestehen und gemeinsam in schwierigen finanziellen Zeiten versucht wird, den Karneval auf seinem hochwertigen Langenfelder Niveau bestehen zu lassen.

Mit der Garde, die mit ihren Uniformen mit den gelben Federbüschen am Zweispitz immer ein Blickfang bei jedem karnevalistischen Auftritt sind, waren auch seit Jahren das Reitercorps mit ihren zahlreichen Pferden ein Highlight im Karnevalszug. Im Jahr 2020 entschieden sich die Reiter des Vereins erstmals ohne Pferde am Karnevalszug teilzunehmen um den immer schwieriger werdenden Rahmen-Bedingungen gerecht zu werden. Der Senat wie auch der Damenelferrat sind dem Publikum durch die jeweiligen Sitzungen bekannt.

Heute: Mit dem heutigen Präsidenten Tim Bangert, dem Geschäftsführer Heinz Kemmerling sowie der Schatzmeisterin Andrea Ibert steht ein schlagkräftiger geschäftsführender Vorstand an der Spitze, der sich zum Ziel gesetzt hat, im Besonderen junge Menschen für den Karneval zu begeistern. „In der Jugend liegt die Zukunft“, Nachwuchs für den Karneval ist unverzichtbar, obgleich dieser mit Fernsehen und Computer starke Konkurrenz besitzt. Das Erleben von Fröhlichkeit auf und neben der Bühnen, eben Spaß an der Freud` sind Elemente, die in einer so manchmal tristen Welt das ausmachen, was rheinischer Frohsinn im Karneval bedeutet.

Die Prinzengarde hat derzeit 104 Mitglieder. Im letzten Jahr verstarb der langjährige Präsident (und später Ehrenpräsident) Manfred Stuckmann der den Verein entscheidend geprägt und entwickelt hat. Heute besteht die Prinzengarde neben dem Vorstand aus verschiedenen Abteilungen, die zusammen den Verein darstellen und repräsentieren. Karnevalistische Höhepunkte wie der Auftakt beim Ball Intern mit seiner schon traditionellen Taufe der neuen Mitglieder, oder der langjährigen Teilnahme am Stadtfest zeigen einen aktiven Verein, der sich nicht auf Lorbeeren ausruht sondern das Erreichte verbessern will.

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